Lese-Rechtschreibschwäche / Legasthenie / Dyslexie

Unter Legasthenie (lat.: Legere = Lesen; Asthenie = Schwäche) – auch Lese-Rechtschreib-Störung, Lese-Rechtschreib-Schwäche, LRS oder im Folgenden Dyslexie genannt – versteht man eine andauernde Teilleistungsstörung, die den Erwerb der Schriftsprache beeinträchtigt. Betroffene haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen in die geschriebene Sprache und umgekehrt. Als Ursache werden eine genetische Disposition, Probleme bei der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, der Verarbeitung der Sprache und vor allem bei der phonologischen Bewusstheit angenommen. Die Störung tritt isoliert auf, ohne dass es plausible Erklärungen wie eine generelle Minderbegabung oder schlechte Beschulung gibt. Bei frühzeitiger Erkennung können die Probleme meist kompensiert werden. Je später eine Therapie ansetzt, desto geringer sind in der Regel die Effekte. Da die Schulen jedoch in vielen Bundesländern außerstande sind, das betroffene Kind adäquat zu fördern, verweisen sie auf das zuständige Jugendamt, wo die Bezahlung einer außerschulischen Legasthenietherapie gemäß § 35a des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (§ 35a SGB VIII) beantragt werden kann. Von den Krankenkassen wird eine entsprechende Therapie nur dann übernommen, wenn die Dyslexie als Symptom einer zentral-auditiven Verarbeitungs und Wahrnehmungsstörung besteht. Die Legasthenie ‚selbst’ ist leider nicht im Verzeichnis verordnungsfähiger Heilmittel aufgeführt, da das Gesundheitssystem die Zuständigkeit wiederum im Schulsystem sieht.

Auf eine Dyslexie können u. a. folgende Anzeichen hindeuten:

  • vorschulisch: Probleme bei der Erkennung von Lauten oder dem Bilden von Reimen
  • Auslassen, Verdrehen oder Hinzufügen von Lauten, Silben oder Wörtern beim Lesen
  • niedrige Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken
  • Verlieren der Zeile im Text
  • das Gelesene kann zum Teil nur unzureichend wiedergegeben bzw. interpretiert werden
  • hohe Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten aber auch abgeschriebenen Texten
  • Wörter werden teilweise fragmenthaft, im selben Text häufig auch mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben
  • auffallend viele Grammatik- und Interpunktionsfehler
  • eine unleserliche Handschrift.

Therapeutische Maßnahmen:
Da eine Dyslexie sich negativ auf die Schulleistungen Ihres Kindes auswirken und die Schule eine gezielte Förderung i. d. R. nicht leisten kann, halte ich eine frühzeitige außerschulische Dyslexietherapie nach entsprechender Diagnostik, die Kinder- und Jugendpsychologen/ -psychiater oder -psychotherapeuten und Sprachtherapeuten durchführen, für dringend angeraten. Als akademische Rechtschreibtherapeutin (dbs) bin ich nach dem neusten Stand der Forschung auf die Therapie von Lese- und Rechtschreibstörungen spezialisiert. Ich arbeite modellorientiert (Logogenmodell) und habe das Ziel, betroffene Kinder mit abwechslungsreichen Therapiemethoden zu unterstützen und ihnen wieder Spaß am Lesen und Schreiben zu vermitteln. Gerne berate ich Sie zu diesem Thema aufgrund des häufig verwirrenden „Zuständigkeitsdschungels“ zunächst auch ohne Verordnung.